In die Höhe, in die Tiefe, in die Höhe
Chinas Rekordsucht erstreckt sich derzeit in alle Richtungen. Im Weltraum laufen noch die Versuche mit Andockmanövern an der ersten eigenen Raumkapsel “Himmelspalast” – mit der ersten Taikonautin an Bord.
Zugleich erreicht das U-Boot “Jiaolong” (etwa: “Drache der Fluten”) im Marianengraben eine neue nationale Rekordtiefe von knapp siebentausend Metern.
Und während beide Höchstleistungen noch im Gang sind, kündigt die Stadt Changsha an, das höchste Gebäude der Welt bauen zu wollen. Mit 838 Metern übertrifft es locker den Burj Khalifa in Dubai.
Ich finde diesen Ehrgeiz eigentlich gut – und in vielen Fällen geht es nur darum, zu den Ländern des Westens aufzuholen und China da zu platzieren, wo es historisch hingehört: auf Augenhöhe. Doch andererseits hat dieses Land noch so viele strukturelle Probleme, dass mir bei der Häufung der teuren Prestigeprojekte etwas mulmig wird.
Vielleicht irritiert es mich auch ein wenig, dass die amtliche Nachrichtenagentur bereits schreibt: “Mao wäre stolz auf uns!”